Wie schön! Nach einer gefühlten Ewigkeit (und realen 2,5 Jahren!) kann ich Dir endlich mal wieder eine neue Wanderung an der Côte d’Azur zeigen! Und sie ist wirklich schön – und kam sehr überraschend für uns. Auf geht’s zum Rastel d’Agay.
Schon vor langer Zeit haben wir bei Komoot mal ein paar Fotos von einem Aussichtspunkt oberhalb von Agay gefunden und immer wieder gesagt: da müssen wir auch mal hin. Gestern ist uns das wieder eingefallen und so haben wir uns zu unserer nachmittäglichen Hunderunde Richtung Agay aufgemacht.
Der Rastel d’Agay – die schönste Aussicht der Côte d’Azur
Wir waren nicht sicher, ob wir zum nächstgelegenen Eingang des Wanderwegs finden, denn laut Navi liegt der Zugang hinter einer geschlossenen Wohnanlage. Deswegen sind wir gleich außen rum gefahren und von der D100 aus gestartet. Und das hat super geklappt. Direkt gegenüber vom Elektrobike-Verleih Wattbike geht der Weg los. Normalerweise findet man hier auch gut Parkplätze, was sich in Agay ja durchaus schwierig gestalten kann.
Der Rastel d’Agay (immerhin 270 m hoch) liegt direkt hinter Agay, einem tollen, kleinen Ort mit großem Sandstrand nur wenige Kilometer von Saint Raphael entfernt. Ihr könnt Euch also nach der Wanderung ganz wunderbar im Meer abkühlen, z.b. hier oder Euch im Bahia erholen (da gibt es sehr leckere Crêpes!). Eine Abkühlung hätte mir selbst jetzt, Ende Oktober, gut gefallen, denn es geht die ersten eineinhalb bis zwei Stunden erstmal nur hoch. Aber das ist auch schon das einzige Manko. Ansonsten ist die Tour einfach toll, denn die Aussicht ist mal wieder unglaublich!
Ist der Blick vom Rastel dAgay nicht traumhaft schön? Oben gibt es eine Orientierungstafel, wo man ablesen kann, wie weit es bis Nizza und Saint Tropez ist. Aber das ist nicht ganz so spannend, wie dieser Ausblick.
Also dann wollen wir mal los, oder?
Der Weg
Wichtig!
Der Weg ist unglaublich breit. Es war wohl mal eine Straße, die sich im Laufe der Zeit ein bisschen in ihre Bestandteile aufgelöst hat. Leider, wenn man weiter oben ist und schon etwas müde Beine hat, besteht die Straße deswegen nur mehr aus Schotter und Kies. Ich empfehle deswegen unbedingt feste Schuhe, wer hat, freut sich bestimmt über seine Walkingstöcke.
Wasser und Sonnenschutz kann ich auch nur empfehlen, der Weg liegt auf der Südseite des Berges – ist ziemlich warm. Bei uns stürmte es oben ziemlich, deswegen war ich froh, meine Strickjacke mitgenommen zu haben.
Los geht’s
Wie immer (Du kennst das schon von mir :-D) sind wir zu spät losgegangen. Wir waren wirklich nicht auf diese tolle Tour vorbereitet, wir dachten, wir laufen ein halbes Stündchen mit dem Hund durch die Gegend und fahren dann wieder nach Hause. Es wurden dann doch 4 Stunden und zwischenzeitlich wurde es sogar dunkel. Der Mann hatte nicht mal seine normale Brille bei, sondern ist mit Sonnenbrille durch die Dunkelheit gestolpert und konnte deswegen leider auch nicht den wunderschönen Hirsch sehen, der in der Dämmerung kurz vor dem Parkplatz im Gebüsch stand und uns beobachtet hat. Er war so nah und stand ganz lange da und hat uns angeguckt – ich dachte schon, ich bilde mir ihn nur ein. Aber dann hat er sich bewegt und ist langsam davongegangen und das war einfach majestätisch!
Der Hund hat es locker genommen, aber ohne ihn hätte ich den Hirsch nicht bemerkt, denn ein bisschen musste sich der Kleine doch aufregen und in die Richtung schnüffeln und weil hier zur Zeit so unfassbar viele Wildschweine unterwegs sind, habe ich intensiv gesucht. (Wildschweine sind mir nicht geheuer. Die hier werden auch angefüttert, denen möchte ich lieber nicht mit leeren Taschen begegnen.) Und da stand der Hirsch und ich war schwer beeindruckt.
Aber dass wir etwas besonderes vor uns haben, hätte uns eigentlich schon in dem Augenblick, als wir an dieser Laterne vorbeigekommen sind. klar sein können:
Aber zurück zur Tour: Vom Parkplatz geht es erstmal wenig spektakulär los bis man bei dem Wohngebiet rauskommt. Vor dort geht es immer nur bergauf. Und mit jeder Kurve wird der Blick auf die Bucht von Agay fantastischer.
Kurz vor dem Aussichtspunkt amüsieren sich die Leute damit, Steine aufzuschichten. Wenn Du das siehst: noch 10 Min.
Wie gesagt, das eigentlich Ziel ist die Orientierungstafel, hier links im Bild:
Aber danach geht es für alle, die noch können (und ein wenig klettern wollen) weiter zur Metallfahne. Da fühlt man sich schon echt großartig, wenn man diese Strecke noch bewältigt.
Unten beim Loslaufen hat uns ein Mann auf einem MTB überholt, den wir an der Fahne wiedergetroffen haben. Er bat mich, ein paar Bilder zu machen, aber gerne doch.
Fazit:
Absolut lohnenswert. Aber im Hochsommer vielleicht eher nachmittags / abends oder genug Wasser mitnehmen und Pausen machen. Und unbedingt mit gescheiten Schuhen!
Zum Abschluss noch mein absolutes Lieblingsbild: