Ein Diskurs über die Côte d’Azur – Wissenswertes Teil 2

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Ein Diskurs über die Côte d’Azur – Wissenswertes Teil 2

Im ersten Teil meines Diskurs über die Côte d’Azur habe ich Dir erzählt, woher der Begriff “Côte d’Azur” kommt und das Hinterland beschrieben. Heute geht es mit Geschichte und Stränden weiter. Viel Spaß.

Eine selektive Auswahl an Geschichte

Gesiedelt wurde in der Region schon immer. Die Kelten, die Römer, die Griechen – sind alle da gewesen. Napoleon sogar öfter mal, zuletzt marschierte er von Elba kommend gen Paris, auf der sogenannten Route Napoléon. Und vergiss nicht die älteste Stätte Europas, die Grotte du Vallonet in Roquebrune am Cap Martin (bei Menton), eine Million Jahre alt!!

Aber wann ging es nu’ eigentlich los mit DER Côte d’Azur? Und warum überhaupt?

Tja, die Côte d’Azur wurde von den Engländern ″erfunden″, und zwar Mitte des 19. Jahrhunderts. Davor gab es nur die Dörfer, die noch auf die Römer und Griechen zurückgingen wie Marseille, Nizza, Cannes… Deren Gassen waren eng und dunkel, ein Überbleibsel aus antiken Zeiten, als man sich durch eine derartige Bauweise vor Angriffen geschützt hat, und lagen oben auf Hügeln, also weit weg vom gefährlichen Meer. Aber dazwischen war nichts. Nur hier und da ein paar Fischerorte, die nur schwer erreichbar waren. Und es war gefährlich. Abgesehen von der Cholera, mit der man sich anstecken konnte, gab es schlechte Straßen und darauf Banditen, die gefürchteten Estérel-Banditen, die in den Wäldern des Massif de l’Estérel ihr Unwesen trieben.

Um 1830 war es dann bei den Reichen in Britannien gang und gäbe, den Winter in südlichen Gefilden zu verbringen, um ihre Tuberkulose zu pflegen. Als Trendsetter für die Côte d’Azur gilt Lord Henry Brougham, der 1834 mit seiner kränkelnden Tochter die Küste entlang nach Italien reiste. Da ihm in Cannes die Weiterreise nach Nizza aufgrund der Cholera verwehrt war, entschloss er sich, in dem ehemaligen Fischerdorf darauf zu warten, bis die Weiterfahrt genehmigt wurde.

Dort gefiel es ihm dann aber trotz aller Widrigkeiten so gut, dass er 34 Jahre lang immer wieder kam und sogar dort starb. Viele andere reiche Angelsachsen folgten seinem Beispiel und kamen nach Cannes, tja und so ging es los. Die Engländer nennen die Region heute übrigens immer noch ″French Riviera″ und in den Städten findet man an jeder Ecke ein Pub.

Mit dem Ausbau der Eisenbahnlinie ab 1850 gab es kein Halten mehr, alles strömte an die Côte d’Azur.

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Strände an der Côte d’Azur

Erinnerst Du Dich? In Teil 1 habe ich versprochen, noch mal auf die Strände zurückzukommen. Das machen wir jetzt.

Die ersten Touristen sind damals nur im Winter gekommen. Das milde Klima und die Flucht vor der heimischen Kälte waren ihre Motive. Aber schon bald folgten auch Sommergäste. Für diese wurden die Sandstrände aufgeschüttet.

Wenn man hier Sandstrände findet, kann man getrost davon ausgehen, dass sie künstlich angelegt sind. Dieses Jahr zum Beispiel lässt alleine die Stadt Cannes 80.000 Kubikmeter Sand ankarren, um den Strand breiter zu machen. So sollen die Strandbetreiber schmälere, dafür aber längere Abschnitte für ihre Bars und Strandliegen bekommen und trotzdem noch Platz für die Allgemeinheit bleiben.

Noble Idee, aber nächstes Jahr geht das Projekt im Winter mit Phase II weiter. Der 1,4 Kilometer lange Strand wird in zwei Etappen von ursprünglich 23-35 Meter Breite auf durchgängige 40 Meter vergrößert werden und ich frage mich, ob so viel Eingriff in die Natur unbedingt sein muss. Denn natürlich verschwindet der Sand im Herbst und Winter mit Regen und Sturm teilweise wieder im Meer und muss also jedes Jahr wieder neu ausgebaggert werden.

Aber so ist das eben hier. Alles, von dem man denkt, es sei typisch für die Côte d’Azur, ist eigentlich eingeführt worden. Die Engländer sind verantwortlich für die vielen, prächtigen Gärten (die man unbedingt besuchen sollte!), die französische Kaiserin Josephine Bonaparte brachte den Eukalyptusbaum her, Kaiser Napoleon III. kam mit Kakteen aus Mexiko zurück und die französischen Kolonialherren mit Palmen aus Nordafrika. Auch die Mimosen sind keine einheimischen Bäume, sie stammen aus Australien.

Typisch Côte d’Azur

Original und völlig unverfälscht ist das wunderbare Licht, die Korkeichen, die wilden Kräuter in den Bergen, das Lebensgefühl, die Entspanntheit und Freundlichkeit der Einwohner, die Gerüche und die sich immer wieder je nach Licht und Wetter verändernden Farben. Und wenn man das alles im Überfluss hat, dann ist der Rest eigentlich auch egal.

Gut, die Entstehung haben wir auch hinter uns gebracht – Puh! Als Nächstes kommt vielleicht mal was Leichtes, Angenehmes, sozusagen für Zwischendurch. Interessiert Euch etwas Bestimmtes? Sagt mir gerne, worüber ich schreiben soll.

Aber jetzt machen wir erst mal ein Päuschen. Am besten mit einem gekühlten Rosé (oder einer eisgekühlten Coke – auch mal lecker) und ein bisschen Tapenade ?

Tapenade - typische Vorspeise der Cote d'Azur

Weiter geht es mit Teil 3.

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