Wie wäre es mit einem Garten wie an der Côte d’Azur?

Urlaub schon gebucht?

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Klimawandel – huah! Halt, bleib hier! Es wird spannend, ich verspreche es!
Denn ich habe auch ein bisschen genug von den ergebnislosen Berichten zu dem Thema und manchmal das Bedürfnis, nichts davon zu hören, lesen oder sprechen. Aber Kopf in den Sand stecken hilft halt auch nicht! Und deswegen will ich heute mit Dir mal über mal über eine Möglichkeit zum Wassersparen reden, an die Du vielleicht noch nicht gedacht hast.
Denn auch an der Côte d’Azur sind die Auswirkungen vom Klimawandel spürbar. Die Waldbrände im Sommer? Die Warnungen der Elektrizitätsanbieter, dass man die Klimaanlage nicht im Dauerbetrieb halten soll? Und Waschmaschine und Geschirrspüler nachts betreiben soll? Die Aufrufe zum Wassersparen?
Die Zeichen sind da und wir können sie nicht übersehen, auch nicht im Urlaub.

Aber es gibt auch Ideen, die wir mit nach Hause nehmen können: sogenannte trockenresistente Gärten.

An der Côte d’Azur wird leider noch oft ohne Rücksicht auf Verluste gewässert was das Zeug hält. Einen englischen Golfrasen muss einfach kein Mensch in diesem Klima haben!
Und tatsächlich muss ihn kein Mensch haben, denn es gibt tolle Alternativen. Und das beste: sie kommen komplett ohne Bewässerung aus!

Ein trockenresistenter Garten nach südfranzösischem Vorbild!

Jetzt fragst Du Dich vielleicht, wann ich auch noch zum Gartenexperten geworden bin, oder?
Wenn Du schon ein paar meiner Artikel gelesen hast, dann weißt Du vielleicht, dass wir eine kleine Wohnung in Theoule sur Mer haben, einem Dorf westlich von Cannes bzw. Mandelieu-la-Napoule. Was Du aber wahrscheinlich noch nicht weißt ist, dass wir auch einen kleinen Garten vor unserer Wohnung haben. Er ist mit 75 qm gut doppelt so groß wie die Wohnung und mein ganzer Stolz, denn der Mann und ich haben ihn alleine angelegt.

Da wir nicht ganzjährig aber vor allem nie im Hochsommer da sind, haben wir unseren Süd-Garten zu einem trockenresistenten Garten umgebaut, der ohne Wasser und mit minimaler Pflege auskommt. Denn eine automatische Bewässerung für einen Garten, der nicht genutzt wird und in einer Gegend liegt, die mit Wasserknappheit zu kämpfen hat, geht gar nicht! Also habe ich diverse Spezialbücher über Trockengärten gelesen, mich mit trockenresistenten Pflanzen beschäftigt und viel recherchiert.
Es ist so unglaublich einfach, solche Art von Gärten anzulegen, dass es mir ein absolutes Rätsel ist, warum es an der Côte d’Azur überhaupt andere Gärten gibt! Das ist schlicht unnötig!

Und da es auch bei uns im Norden immer heißer und das Wasser immer knapper wird, möchte ich heute mein Wissen mit Dir teilen. Bestimmt gibt es auch in Deinem Garten einen Teil, der in praller Sonne liegt, wo Du ein kleines südfranzösisches Paradies anlegen kannst und gleich noch die teure Bewässerung sparst.

Diese Bücher dienten mir als Vorlage*):

Los geht’s mit: was ist ein Trockengarten?

Gemeinhin nennt man einen Garten mit trockenem Boden und in Südausrichtung einen Trockengarten. Allerdings ist auch ein Garten mit Steinbeeten ein Trockengarten. Bei dem einen bringt das Gießen nichts, den anderen muss man nicht gießen.

Und dann gibt es noch trockenresistente Gärten.

Und damit befassen wir beide uns heute. Hierbei geht es darum, Pflanzen auszuwählen, die wunderbar ohne Gießen auskommen. Entweder, weil sie viel Flüssigkeit speichern können (wie z.b. Sukkulenten) oder weil ihr Bedarf schlichtweg nicht so hoch ist und ihnen Tau und Kondenswasser ausreichen.

Erste Schritte

Als allererstes haben wir unseren Garten damals in mehrere Zonen eingeteilt. Wobei das jetzt etwas hochgestochen klingt, denn eigentlich haben die sich von selber ergeben.
Der Garten war leicht abschüssig, also haben wir eine kleine Stufe eingebaut und beide Bereiche begradigt. Wir haben einen Weg angelegt, um an unsere Aufbewahrungskiste zu kommen, einen Bereich für Kräuter (Wäre ja blöd gewesen, die im Supermarkt zu kaufen, wenn sie doch alle hier heimisch sind) und einen kleinen Steingarten, weil wir einen Haufen Steine übrig hatten und nicht wussten, wohin damit. Bei der neuen Terrasse haben wir am Rand Platz gelassen, um dort Lavendel pflanzen zu können, davor wachsen einige Insektenpflanzen. An einer Seite vom Garten lebte schon eine Hecke, die durfte natürlich bleiben und hinter dem Zaun stehen verschiedene Sorten Mimosenbäume.

Ich würde Dir raten, ebenfalls Bereiche anzulegen. Zum einen hast Du schneller Erfolgserlebnisse, weil Du in kürzerer Zeit einen Abschnitt fertig machen kannst, zum anderen macht es den Garten behaglich und wohnlich.
Sieh Dir an, was Dein Garten braucht oder Dir vorschlägt. Hat er z.b einen schattigen Bereich, dann stelle dort eine Sitzgelegenheit hin, weil es dort etwas kühler ist – perfekt für die Mittagshitze. (Verteile überhaupt mehrere Sitzgelegenheiten, ich wandere dauernd mit meiner Liege dem Schatten hinterher…)
Der Bereich, der den ganzen Tag Sonne bekommt, eignet sich prima für Kräuter.
Gibt es eine Mauer oder Fassade, die die Wärme für nachts speichert? Super Plätzchen für windempfindliche Pflänzlein.
Fegt ab und an mal eine steife Brise durch den Garten oder ist er geschützt? Gibt es einen alteingesessenen Bewohner wie z.b. einen alten Baum? Der hat natürlich ältere Rechte und gibt die Bepflanzung vor.
Hast Du Kinder oder Haustiere, die einen Flecken für sich beanspruchen wollen? Unser Hund wälzt sich mit Vorliebe über Rasen, wäre ja gemein, wenn ich dann den ganzen Garten zu einem Steingarten machen würde – solche Dinge solltest Du auch beachten.

Wenn Du so durch Deinen Südgarten(bereich) gegangen bist, dann mach als nächstes eine Bestandsaufnahme. Was hast Du noch rumliegen, was ist an einer (anderen Stelle) übrig? Hast Du vielleicht auch einen Haufen Steine oder altes Holz? Nutze sie als Beeteinfassung. Oder einen Berg kleinerer Steine? Damit kannst Du den Boden vor dem Austrocknen schützen. Verkümmert an einer Stelle in Deinem Garten eine Pflanze, weil sie zu feucht oder schattig steht? Setz sie um. Vielleicht haben auch Nachbarn oder Freunde Pflanzen, die sich bei ihnen nicht wohlfühlen und zu Dir in die Sonne umziehen können. Guck erstmal, was da ist, bevor Du neu kaufst.

Und lege Sammlungen an! Sammle Bilder, Websiten, Informationen z.b. bei Pinterest, als Screenshot auf dem Rechner oder / und aus Zeitschriften. Das hilft ungemein dabei, herauszufinden, was Du eigentlich unbedingt haben willst, was Du nur bei anderen schön findest und worum es Dir im Kern geht.

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Gut, jetzt kennst Du Deinen Garten!

Dann kommt jetzt erst einmal die körperliche Arbeit: Umgraben, Rausreißen, Steine schleppen, begradigen, anlegen…
Achte darauf, dass Du für alle Tätigkeiten gute Werkzeuge hast. Wir haben erstmal mit Billigwerkzeug gearbeitet, glaub mir: das macht keinen Spaß! Erstmal tut einem alles weh und dann geht das Gerät alle Nase lange kaputt. Unsere Lieblingsmarke ist diese hier. Bei der Entwicklung ihrer Werkzeuge haben die sich echt was bei gedacht, besonders die Astscheren schneiden wie durch Butter!

Wenn Du in Deinem Garten viel verändern/umbauen musstest, dann lass ihn danach erstmal ein oder zwei Wochen ruhen, damit sich die Erde wieder setzen kann. Und währenddessen:

Lass uns Pflanzen aussuchen!!!

Bevor wir damals angefangen haben, richtig tief ins Thema trockenresistente Gärten einzutauchen, waren wir sicher, wir müssen den ganzen Garten mit Kies aufschütten lassen. Dazwischen pflanzen wir dann ein paar Kräuter – das war’s. (Kannst Du gut auf meinem Model weiter oben sehen.)
Mitnichten! Heute haben wir ein Paradies für alle möglichen Insekten, wir haben Bodendecker, Rosen, Jasmin, Lavendel und 3 absolut traumhafte Prachtkerzen direkt vor der Terrasse. Da summt es den ganzen Tag drin! Ich bin stolz darauf, ein Insektenparadies geschaffen zu haben, das sich selbst überlassen bleiben kann. Morgens kommt mein Rotkehlchen gucken, was bei uns so los ist, dem stelle ich natürlich immer ein Schälchen Wasser hin. Denn auch die Vögel und Insekten leiden unter der Wasserknappheit (nicht nur im Süden, auch bei uns nördlich der Alpen brauchen sie ein Schälchen mit frischem Wasser zum Trinken und Planschen.)
Übrigens solltest Du entweder eine Wasserschale aufhängen oder auf einem Sockel stellen, damit keine Katzen, Füchse usw. die Vögel erreichen können.

Mein Grundsatz bei der Gartenarbeit ist übrigens: Was mit meiner Art nicht zurechtkommt, muss gehen.

Das bedeutet aber nicht, dass ich mir keine Mühe gebe! Im Gegenteil, ich bin eine von der Sorte, die mit ihre Pflanzen spricht. Deswegen ist es jedes Mal sehr traurig, wenn eine Pflanze es bei mir nicht gut findest. Aber ich lerne daraus und werde besser. So weiß ich nun, dass Wässern zwingend erforderlich ist, wenn man Früchte haben will, egal welche.
Willst Du also Früchte in Deinem Garten anbauen, dann plane vorher die Bewässerung. Sammle zum Beispiel das Regenwasser in einer Regentonne (das hält eventuell nicht das ganze Jahr) oder noch besser in einem unterirdischen Regenwassertank. Da Du den Bereich ja gerade neu gestaltest, kannst Du einen solchen Tank noch locker einbauen und hast dann komfortabel ganzjährig Wasser. Insgesamt regnet es bei uns in Deutschland zwar weniger als früher über das Jahr gesehen, dafür umso heftiger, so dass in kurzer Zeit immense Wassermassen runterkommen – gut für alle, die dann solch einen Tank haben.

Trockenresistente Bodendecker

(Übrigens: Die Pflanzen, die ich Dir hier vorschlage, sind winterhart. Aber guck trotzdem ein bisschen nach Deiner Region. Wenn Du in den Alpen wohnst, ist winterhart etwas anderes als an der Ostsee. Die Pflanzen sollen ja eine Chance haben.)

Vergiß die Vorstellung, dass Du Deinen Südgarten mit Kies oder Mulch aufschütten musst. Es geht auch bunt. (Mit Kies oder Mulch kannst Du aber z.b. Wege oder Sitzecken anlegen.)

Überlege Dir zuerst, ob der Bodendecker eher viel oder eher nicht betreten wird.

Rasenersatz:

Lippia*:
Wir haben 3/4 der Gartens mit Lippia* bepflanzt. Die kleinen weißen Blümchen sehen aus wie Kleeblümchen und trotzdem kann man darauf Fußball spielen (bzw. der Hund sich darauf wälzen). Außerdem blüht Lippia von Mai bis Oktober und wächst praktisch überall: in der Sonne, im Halbschatten & Schatten. (In der Sonne natürlich schneller als im Schatten, klar oder?) Was uns überrascht hat: die Pflanzen bilden lange Arme, deren Verästelungen immer wieder neue Wurzeln bilden. Anfangs habe ich sie abgeschnitten, um eher dichte Mutterpflanzen zu bekommen. Wichtig ist: Du brauchst einen Schutz zum Nachbarn oder angrenzenden Bereichen, sonst wächst dort auch bald Lippia*. Das ist wirklich eine tolle Pflanze, die innerhalb von 2 Jahren den Boden komplett bedeckt hat.
Übrigens gibt es Lippia auch mit rosa Blüten*.

Bodendecker, der nicht betreten wird:

Diese Auswahl ist riesig! Ich stelle Dir nur die vor, die auch an der Côte d’Azur überleben würden, bzw. die ich genommen habe. Allerdings habe ich sie in die Beete gepflanzt, bzw. dorthin, wo der Hund sich nicht mit Vorliebe mehrmals am Tag wälzt. Die Stelle ist nämlich immer etwas weniger gut bewachsen…
Da wäre zum einen der Bodendecker-Thymian. Ein Traum in rot ist dieser hier*.
Zitronenthymian* blüht dezenter, ist aber trotzdem ein Bienenmagnet. Thymian gibt es auch noch in weiß und / oder rosa* – es ist wirklich für jeden Geschmack ein Thymian gewachsen.

Erstaunt war ich über den Bodendecker Phlox! Der kleine wird gerade mal 10 cm hoch (wie auch der Thymian), blüht und zieht Insekten an, was das Zeug hält. Schau mal z.b. hier*, ich habe diesen hier* gepflanzt. 
Phlox wächst deutlich langsamer als Lippia, weswegen ich immer mal wieder für Freiraum sorgen musste. Aber wenn er anfängt zu blühen und der Boden plötzlich rosa wird – ein Traum!

Sukkulenten als Bodendecker

Ein weiterer Bodendecker, der an der Côte d’Azur überall vorkommt, ist Lampranthus, auch Mittagsblume genannt. Mit deutschen Wintern kommt sie allerdings nicht so gut zurecht. Du kannst die Pflanze vom Beet abheben und im Haus überwintern und sie dann im Frühjahr mit Hilfe von Stecklingen neu aussäen. Aber das ist eventuell ein bisschen aufwendig.

Ich habe noch ein paar andere Sukkulenten ausprobiert, zum Beispiel Sedum*. Das eignet sich gut für Steingärten und Steinzwischenräume wie bei Mauern oder Steinhaufen. Allerdings habe ich es leider an die falsche Stelle gesetzt und es konnte nicht seine volle Kraft entwickeln.

Nun zu den pflanzlichen Highlights im Garten

Jeder Garten und jeder Gartenliebhaber braucht ein paar Eyecatcher, Pflanzen, auf die er besonders stolz ist und die er besonders toll findet. Diese habe ich genommen: Rosen, Jasmin, Prachtkerze.

Rosen

Hier empfehle ich Dir alte Sorten mit ungefüllter Blüte, vielleicht hast Du sogar Platz für eine Kletterrose? Ich habe vor die nachbarliche Südwand eine Rumbler-Rose gepflanzt, zum einen, damit die Wand nicht so mächtig ist, zum anderen, weil sie die Wärme speichert und meine Rose es nachts noch lauschig warm hat und die Herbststürme nicht so heftig für sie sind.

Jasmin

Der Duft ist betörend und wenn Du Dich für die winterharte Sorte entscheidest, bekommst Du eine pflegeleichte Pflanze, die schön groß wird und es gut bei uns aushält.

Das Kräuterbeet

Jetzt wird es lecker! Außer Rosmarin und Salbei kommen die Kräuter allerdings nicht gänzlich ohne Wasser aus. Jedoch reicht es, ab und zu mal einen Schluck zu geben, wenn es besonders heiß ist z.b.
Neben den üblichen Verdächtigen wie Rosmarin und Thymian kommt auch Curry wunderbar mit wenig Wasser aus. Oregano braucht es etwas schattig, Zitronenverbene braucht ab und an einen Schluck Wasser, wie wäre es noch mit Bohnenkraut?

Es folgt: Die Erholung!

Du warst jetzt so unglaublich fleißig und hast es Dir mehr als verdient, Dich zu erholen! Deswegen kommt jetzt noch einer der wichtigsten Teile bei der Neugestaltung: DEKORIEREN!
Schließlich brauchst Du eine Sitzgelegenheit, um Dich auszuruhen und einen Sonnenschutz in Deiner neu gestalteten Südlage. Kennst Du schon gartentraum.de? Die haben tolle Möbel und große, stabile Sonnenschirme – kann ich sehr empfehlen.

Viel Spaß mit Deinem neuen Garten und genieß das gute Gefühl, etwas gutes getan zu haben. (Und freu Dich an dem ganzen Geld, dass Du jetzt nicht mehr für Bewässerung ausgibst…)

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